Der Lällekönig
Wer
es
nicht
weiss
wird
sich
wundern,
aber
Basel
ist
eine
Monarchie.
Zwar
mischt
sich
ihre
Majestät
nicht
in
die
Politik
ein
und
lebt
auch
sonst
bescheiden.
Doch
gerade
an
der
Schifflände
ist
des
Herrschers
Präsenz
stets
spürbar.
Erstmals
tauchte
er
um
1642
am
längst
verschwundenen
Rheintor
auf.
Es
war
vermutlich
der
Wachsbossierer
Daniel
Neuberger
der
den
Königskopf
mit
rollenden
Augen
und
beweglicher
Zunge
schuf.
Am
Rheintor
streckte
der
König
unermüdlich
seine
Zunge
gen
Norden
heraus
und
neckte
die
Kleinbasler.
Anno
1697
taucht
erstmals
der
Namen
"Lellenkönig"
auf."Lälli"
ist
die
Dialektbezeichnung
für
Zunge.
Wir
haben
es
also
mit
einem
Zungenkönig
zu
tun.
Während
der
Helvetik
1798
wurde
er
als
Symbol
der
alten
gestürzten
Herrschaft
verbannt.
Nach
einigen
Jahren
kehrte
er
aber
ans
Rheintor
zurück,
und
blieb
bis
er
mit
dessen
Abbruch
1839
obdachlos
wurde.
Der
alte
Lällekönig
residiert
nun
im
Historischen
Museum.
Doch
an
der
Schifflände,
wo
das
Tor
stand,
kann
man
seinen
Sprösslingen
begegnen.
Etwa
am
1914
erbauten
Haus
Schifflände
1,
wo
es
gleich
zweifach
Lällekönige
gibt
und
wo
ihm ein Restaurantname gewidmet ist. Ausserdem streckt ein dritter König seine Zunge vom Haus Eisengasse 1 heraus.
Der Kirchhof von St. Martin
Vermutlich
wurde
zu
St.Martin
bereits
im
frühen
Mittelalter
bei
einer
Vorgängerkirche
beigesetzt.
Die
ältesten
greifbaren
Gräber
stammen
aus
dem
10.Jh.
Der
Friedhof
erstreckte
sich
um
die
Kirche.
1349
ist
ein
Brunnen
auf
ihm
bezeugt.
In
den
1440er
Jahren
ist
von
einer
neuen
Ummauerung
mit
Tor
und
einem
neuen
Beinhaus
die
Rede.
Personen
höheren
Standes
hatten
ihre
Gräber
in
der
Kirche,
so
erscheinen
die
Herren
von
Eptingen
auf
Grabplatten
des
16.Jh.Bald
kamen
Vertreter
des
gehobenen
Bürgertums
hinzu,
wie
1511
Magdalena
Bär,
Gattin
von
Bürgermeister
Jakob
Meyer
zum
Hasen.
1769
gab
es
vierzig
Gräber
auf
dem
Kirchhof
der
1814
aufgehoben
wurde.
Hausbewohner
am
Rheinsprung
beklagten
sich
zuvor
oft
über
übelriechendes
Wasser
das
durch
die
Kirchhoferde
in
ihre
Hauswände
drang.
1851
beseitigte
man
auf
dem
Martinskirchplatz
alles
was
an
den
Friedhof erinnerte. Geblieben ist der heutige Pfarrgarten zum Rheinsprung hin.
Blaues und Weisses Haus Rheinsprung 16 und 18
Der
Wendelsdörfer
Hof
und
der
Reichensteiner
Hof
am
Rheinsprung
sind
besser
bekannt
als
Weisses
und
Blaues
Haus.
Es
benötigte
drei
Generationen
der
Familie
Sarasin,
welche
Liegenschaften
zwischen
der
Martinsgasse
und
dem
Rheinsprung
zusammenkauften,
um
den
Baugrund
für
den
imposanten
Barockbau
zu
bereiten.
Erst
die
Brüder
Lukas
und
Jakob
Sarasin,
ihres
Zeichens
Seidenbandfabrikanten,
konnten
1762
den
Grundstein
legen.
Im
ihrem
Auftrag
baute
Architekt
Samuel
Werenfels
von
1762-1771
das
in
Basel
einmalige
Palais.
Die
Rheinfassade
mit
ihrer
Aufteilung
in
Blau
und
Weiss
auf
die
Zahl
3
ausgerichtet.Beide
Häuser
haben
zwei
mal
drei
Achsen
mit
je
drei
Fenstern
(die
zehnte
Achse
des
Blauen
Hauses
am
Archivgässlein
ist
ein
Anbau
auf
Wunsch
des
Bauherrn
ausser
Plan).
Zur
Martinsgasse
hin
zeigt
sich
der
Bau
als
zwei
Gebäude
mit
drei
Flügeln
und
je
einem
Ehrenhof,
die
zu
einem
langen
Komplex
zusammengefügt
wurden.
Das
Blaue
Haus
gehörte
Jakob,
dem
älteren
der
Brüder
Sarasin.
Eine
für
Passanten
am
Rheinsprung
gut
sichtbare
Besonderheit
sind
die
bleiernen
Masken
über
den
Fenstern
im
Erdgeschoss
-
sie
stellen
die
vier
Jahreszeiten
dar.
Die
Bezeichnung
"Weisses
und
Blaues
Haus"
erscheint
übrigens erst um 1823.
Der Brunnen an der Augustinergasse
Einen
Brunnen
beim
Kloster
der
Augustiner-Ereminten
gab
es
schon
1468.
Der
Brunnstock
und
der
sechseckige
Trog
waren
damals
aus
Holz.
Im
Jahr
1530
wurde
an
seiner
Stelle
ein
neuer
Brunnen
mit
acheckigem
Trog
und
Überlauftröglein
sowie
einem
prächtigem
Brunnstock
erstellt
-
auf
einer
antik
anmutenden
Säule
sitzt
ein
Basilisk
der
das
Wappen
Basels
hält.
Der
Brunnen
erhob
sich
damals
in
der
Gasse
stehend,
und
war
somit
von
allen
Seiten
zugänglich.Um
1846
empfand
man
den
Brunnen
als
Verkehrshindernis
und
versetzte
ihn
an
die
Hauswand.
Dabei
versah
man
ihn
mit
dem
heutigen
"angesägten"
Kalksteintrog.
Man
darf
den
Brunnen
wohl
als
die
Mutter
alles
Basiliskenbrunnen
betrachten,
denn
ihn
krönte
das
Fabeltier
langer
vor
den
kleinen
grünen
Brunnen.
Der
originale
Basilisk
von
1530
steht
heute
im
historischen
Museum,
was
auch
gut
ist.
Sonst
wäre
er
nämlich
2005 zerstört worden, als ein Lastwagen die Säulenkopie in Trümmer legte.
Der Pisonibrunnen Münsterplatz
Einen
Georgsbrunnen
neben
dem
Münster
gab
es
schon
um
1382.
Er
war
dem
selben
Heiligen
gewidmet
wie
der
ihm
nächststehende
Turm
des
Münsters,
und
er
stand
unter
einer
Linde
wo
damals
Gericht
gehalten
wurde.
Der
Brunnen
hatte
einen
Holztrog,
wie
damals
bei
den
Brunnen
üblich.
Den
steinernen
Brunnstock
krönte
eine
Skulptur
von
St.Georg.
Das
Standbild
wurde
1504
ersetzt
nachdem
Vandalen
es
beschädigt
hatten
(wobei
sich
einer
der
Radaubrüder
sich
den
Hals).
1535
bekam
der
Brunnen
einen
Trog
aus
Stein.Brunnstock
und
der
Trog
waren
1782
undicht
geworden,
so
beschloss
man
den
Georgsbrunnen
zu
ersetzen.
Der
Solothurner
Deckmeister
Joseph
Würz
bot
sich
an
einen
neuen
Brunnen
zu
entwerfen,
doch
den
Plan
liess
er
durch
den
Architekten
Paolo
Antonioi
Pisoni
machen.
Der
Brunnen
war
im
November
1784
fertig,
aber
die
Wasserrohre
noch
nicht.
Erst
im
Februar
1785
floss
dann
Wasser.
Der
Brunnen
wurde
1937
durch
eine
Kopie
ersetzt,
bei
der
man
aber
die
Seitentröge ungleich gross fertigte, und Pisonis harmonische Konstruktion verunstaltete.
St.Georg und der Flüsterbogen
Der
Georgsturm
des
Münsters
hat
teilweise
das
Erdbeben
von
1356
überlebt.
Teilweise
daher
weil
die
untere
Partie
stehenblieb,
während
der
Rest
von
Ulrich
von
Ensingen
wiederaufgebaut
werden
musste.
Um
1429
stand
der
Turm
wieder
in
neuer
Pracht
mit
insgesamt
65
Metern
Höhe.
Seinen
Namen
erhielt
der
Turm
vom
Heiligen
Georg.
Die
Skulptur
des
Heiligen,
der
sich
eben
anschickt
einen
Drachen
zu
töten,
stammt
aus
der
Zeit
um
1372.
Über
siebzig
Jahre
ragte
der
Georgsturm
einsam
in
dem
Himmel.Erst
im
Juli
1500
war
der
62
Meter
hohe
Martinsturm
auch
vollendet.
Ein
interessantes
Detail
liegt
quasi
zu
Füssen
des
Ritters,
ein
paar
Schritte
weiter
links.
Dort
liegt
die
Porte
zur
Münchkapelle,
die
schon
Generationen
von
Basler
Kindern
eine
unterhaltsame
Eigenheit
bot.
Man
muss
allerdings
zu
zweit
sein,
damit
ein
Mund
in
die
Kehlung
des
gotischen
Spitzbogens
flüstern kann, während ein Ohr auf der anderen Seite der Porte an der Kehlung den Worten lauscht.